Bündner Kunstmuseum
Das Museum
Die nach dem Bauherrn Jacques Ambrosius von Planta
benannte Villa Planta wurde in den Jahren 1874-75 vom
Architekten Johannes Ludwig als private Residenz erbaut.
Der neoklassizistische, im Grundriss nahezu quadratische
Bau weist eine repräsentative Schauseite auf, die durch
einen von Säulen getragenen Portikus ausgezeichnet ist.
Die beiden Sphingen auf den Treppenwangen, die pom-
pejanischen Malereien in der Eingangshalle und die gol-
dene Kuppelbemalung in byzantinischer Manier verweisen
auf die Tätigkeit des Bauherrn als Kaufmann im ägypti-
schen Alexandrien. Höhepunkt dieses «Orientalismus»
bildete ein Halbmond auf der Kuppelspitze.
Kurz vor seinem Tod verkaufte Jacques Ambrosius von
Planta 1898 das Haus an die Rhätische Bahn, die es ab
1919 für kulturelle Zwecke an den Kanton Graubünden
vermietete. 1957 wurde die Liegenschaft schliesslich vom
Kanton Graubünden erworben.
Die naturkundlichen Sammlungen wurden 1927 im neuen,
unmittelbar neben der Villa Planta vom Architekten Walther
Sulser erbauten Natur- und Nationalpark-Museum unterge-
bracht, während das «Kunsthaus» den Bedürfnissen eines
Kunstmuseums angepasst wurde. 1981 zog das Natur-Muse-
um schliesslich in einen eigenen Neubau, und das schlichte,
zweigeschossige Gebäude, der sogenannte Sulser-Bau, wur-
de über eine Passerelle mit der Villa Planta verbunden und
fortan ausschliesslich für wechselnde Ausstellungen des
Kunstmuseums benutzt.
Die Sammlung
Die\n Sammlung umfasst mittlerweile etwa 8000 Arbeiten
aus allen Bereichen \nder bildenden Kunst vom 18. Jahr-
hundert bis zur Gegenwart. Ein kleiner \nTeil der Bestän-
de ist permanent auf drei Geschossen in der Villa Planta \n
ausgestellt. Es sind vorwiegend Werke von Bündner oder
Schweizer \nKünstlern und Künstlerinnen. Mit umfassenden
Werkgruppen sind Angelika \nKauffmann, Giovanni Segan-
tini, Augusto Giacometti, Giovanni Giacometti, \nAlberto Gia-
cometti, Ferdinand Hodler, Ernst Ludwig Kirchner, die \nVer-
treter der Gruppe «Rot-Blau» und zeitgenössische Bünd-
ner \nKünstlerInnen wie Matias Spescha, Not Vital, HR Giger,
Pascale Wiedemann\n oder Jules Spinatsch vertreten. Einen
festen Platz in der \nSammlungspräsentation nimmt auch die
Medienkunst mit Videoinstallationen\n von Zilla Leutenegger
oder Gabriela Gerber/Lukas Bardill ein.
Im\n Annexgebäude (Sulser-Bau) finden jährlich etwa fünf
Ausstellungen \nstatt. Neben thematischen Ausstellungen
und Werkschauen historischer und\n zeitgenössischer Kunst
aus Graubünden sind immer wieder Präsentationen,\n Grup-
penausstellungen und Retrospektiven wichtiger Schweizer
und Bündner\n Künstler und Künstlerinnen und in unregel-
mässigen Abständen auch \nAusstellungen mit internationa-
ler Gegenwartskunst zu sehen.