JoDD
TRANSFORMELLE MALEREI
DANIELA LICARDO (Turin)
anläßlich der Ausstellungen im ISTITUTO Dl CULTURA GERMANICA (Bologna)
und der GALLERIA LARIETE BOLOGNA
Die Werke sind Träger; die eine dem Menschen innerliche Botschaft; Spuren und Anregungen einer nie endgültigen Aussage überbringen. Eine andere Kunst; die keine Vergleiche gelten läßt, da sie im Gegensatz zu den geometrischen und abstrakten Versuchen und zugunsten des Lyrismus der Materie außerhalb des üblichen lnterpretationskanons geschaffen wird. JoDD verabscheut die reinen Formen; insistierend auf die Tiefe des Seins unterstreicht er die brennende Forderung nach einer physisch-existentiellen Dimension der Kunst, deren unmittelbares expressives Referenz die Geste darstellt Eine Geste, die jedoch nichts gemein hat mit dem Action Painting eines Pollock oder eines Gorky oder mit der kontemplativen Haltung, die mit der Darstellung von Aktion Stillstand eines Rothko verknüpft ist, sondern die ihre unmittelbaren Vorgänger in den großen Vätern der europäischen informellen Kunst findet Fautrier; Dubuffet und Tapies.
Wo aber Fautrier eine räumliche Vorstellung vortäuscht und zwischen Materie und Zeichen oszilliert und wo die beiden anderen, Dubuffet und Tapies, unter die gegenständliche Ebene hinabsteigen und zur freien Proliferation des Pigments und der Energie gelangen, die in den Mauern geronnen und eingeschlossen ist, da richtet JoDD seine Suche auf eine Art belebte Wüste, in die die Materie brutal hereinbricht. Ein Urschlamm, eine pastöse Mischung ist es, die in der Zeitiosigkeit der Schraffierung einige Symbol - Zeichen als Anrufung des Gedächtnisses erahnen läßt.
JoDD
TRANSFORMELLE MALEREI
VALERIO DEHO (Bologna)
anläßlich der Ausstellungen im ISTITUTO Dl CULTURA GERMANICA (Bologna)
und der GALLERIA LARIETE BOLOGNA
Die Transformelle Malerei von JODD bringt die Kunst direkt auf die nackte Erde zurück, zu jenem urstoftlichen Horizont, der Ursprung, Sinn der Verwandlung und des Werdens ist. Der Künstler bedient sich nicht der traditionellen Instrumente der Malerei, er gebraucht für seine informellen Kompositionen keinen Bleistift oder Farben, sondern verwendet Asche, Bitumen, Graphit und Pigmentstaub, als würde er das Bild der Welt in ihren Fundamenten neu erschaffen.
In der Dialektik Heideggers zwischen Welt und Erde hat letztere Vorrang, ihr Verbergen weist jegliche Referentialität und jede Sinnhypothese zurück.Infolgedessen wird das Kunstwerk unstet und sein Signifikat ungewiß: darin liegt seine Wahrheit.Doch in den Werken JoDDS wird auch die von Klee in ,,Form- und Gestaltungslehre" gegebene Definition der ,,Vorgeschichte des Sichtbaren" aufgerufen, die die Kunst den Gründen des Blicks zuordnet, der das Innere der Dinge, die ,,gemeinsame irdische Wurzel~ erkennt und dem es gelingt, über die Erscheinung hinaus zu einer Stufe vorzudringen, in der Klarheit nicht vonnöten und alles immer nur im Werden begriffen ist. Die auftauchenden Formen und Symbole sind Spuren, Anregungen: sie schließen das Werk nicht in eine endgültige Aussage ein.
Die Zeitlosigkeit der Schraffierung, das elliptische Szenario der Mythologie, die unaufhörlich ihre Signifikate verändert, indem beständig der Gegenstand selbst ausgetauscht wird - das sind Aspekte einer Kunst, die der Nacht des kollektiven Gedächtnisses entsteigt, die aus der Dämmerung eines Empfindens auftaucht, welches aus der Veränderung seine Gewißheit gemacht hat. Seine Kunst ist keine materielle Kunst, sondern ist Gedanke, der sich in der Dichte der Materie zeigt, ist Erwartung der Welt."