30. November bis 9. März 2014
Die Sammlung Kamm und das Werk von Bethan Huws, den vier Jahreszeiten
entsprechend angeordnet
Die renommierte britische Künstlerin
Bethan Huws (*1961) kombiniert im Kunsthaus Zug eigene
Werke aus
verschiedenen Schaffensabschnitten mit ausgewählten Arbeiten der
Stiftung Sammlung
Kamm.
Durch die Augen der Künstlerin
betrachtet, werden neue Aspekte der Sammlung sichtbar. Sie er-
weitert mit
der ihr eigenen Offenheit und Präzision die Reihe zeitgenössischer
Kunstschaffender
wie Richard Tuttle, Pavel Pepperstein oder Christoph
Rütimann, die sich in ihren Ausstellungen
bereits mit der Sammlung des
Kunsthauses auseinandersetzen.
Das offene und präzise Spiel mit
Korrespondenzen und Parallelen verspricht besonders aufschluss-
reich zu
werden, da die Kunst der ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts bei
Bethan Huws eine
wichtige Rolle einnimmt – intensiv und mit
wissenschaftlicher Akribie erforscht sie als Künstlerin
besonders das
Werk Marcel Duchamps.
Das Œuvre von Huws ist sehr vielseitig und
umfasst Arbeiten auf Papier wie auch skulpturale und
plastische Objekte,
Textarbeiten, aber auch Filme. Ästhetisch und inhaltlich handelt es
sich um ein
höchst komplexes und zugleich kohärentes Werk, das sich
nicht durch Gattungsgrenzen einengen
lässt und von starken poetischen
und sinnlichen Elementen gekennzeichnet ist. Darin finden sich
immer
wieder offene oder versteckte Verweise auf die eigene Biografie, auf die
Rolle des Kunst-
schaffenden in der Gesellschaft, oder auf die
Schwierigkeit des Übersetzens – die Muttersprache
der Künstlerin ist
walisisch, englisch ihre erste Fremdsprache.
Speziell für die
Ausstellung wird eine grossformatige Arbeit entstehen, die vom Material
wie auch
von der Farbe auf ein rund hundert Jahre früher entstandenes
Glas-Gefäss des Österreichers Josef
Hoffmann aus der Blütezeit der
Wiener Moderne antwortet, dieses neu interpretiert und die Aktuali-
tät
von Hoffmann als Designer aufzeigt sowie als ‹Grosses Glas› auch auf
Duchamps Hauptwerk
gleichen Namens verweist.
Damit setzt Bethan Huws
eine Reihe neu entstandener Werke fort, die sich auf ältere Arbeiten
aus
dem Kunsthaus Zug beziehen, und so entsteht nach und nach eine
Sammlung über die Sammlung.
Kurator: Marco Obrist
Paul Klee (1879-1940)
Trotz Belastung, 1938
Kleisterfarbe auf Papier mit Leimtupfen auf Karton
27 x 21 (Darstellung), 50 x 32,5 cm (Karton)
Kunsthaus Zug, Stiftung Sammlung Kamm
Foto: Kunsthaus Zug, Alois Ottiger
Gustav Klimt (1862-1918)
Gartenlandschaft mit Bergkuppe, 1916
Öl auf Leinwand, 110 x 110 cm
Kunsthaus Zug, Stiftung Sammlung Kamm
Foto: Kunsthaus Zug, Alfred Frommenwiler